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Der Kreuzgang von St.-Bertrand-de-Comminges |
Die Nacht im Wohnwagen war bitter kalt. Schon verrückt wie sich das Wetter geändert hat seit den 2 Regentagen. Im Schlafsack trage ich seit 4 Nächten meine Skiunterwäsche. Gestern musste ich noch dazu die Fleecejacke anziehen und noch eine Decke über meinen Schlafsack legen. Der Sommer scheint hier vorbei zu sein und es riecht nach Herbst. Sicherlich liegt es auch daran, dass ich mich immer zw. 600 und 1000 m bewege.
Nachdem ich heute morgen mit Madame gefrühstückt habe bin ich gestärkt und voller Tatendrang losgelaufen und glatt falsch abgebogen. Musste nochmals zum Ausgangspunkt zurückkehren. Habe mich bisher nur einmal verlaufen als ich vom Col des Ares runtergelaufen bin und sicher war, dass der Weg der Strasse entlang läuft. Dummerweise ist er nach ein paar Metern nach rechts abgebogen... Zwei Jäger, die auf Wildschweinjagd waren, haben mich dann zurück zum Pass gefahren, so dass ich nicht all zu viel Zeit verloren habe. Sie standen mal wieder zufällig am richtigen Ort..:-).
Die heutige Etappe führte heute ca. 3.5 Std. durch den Wald. Die Wälder hier sind sehr wild und haben etwas märchenhaftes. Man hat mir gesagt, dass es viele Wildschweine, Rehe und Hirsche im Wald habe, gesehen habe ich aber rein gar nichts außer vielen Bäumen und noch mehr Bäumen. Wahrscheinlich bin ich zu laut und meilenweit zu hören, sodass alle Tiere flüchten. Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht so scharf darauf bin Wildschweinen zu begegnen. Die Vorstellung vor einem Keiler zu stehen hat eher etwas beängstigendes...
Mitten im Wald, so etwa auf halber Strecke, sah ich plötzlich ein paar ältere Leute, die an einem Tisch standen und Essen bereitstellten. Ich bin dann hin und habe gefragt wen sie denn erwarten würden? Mich vielleicht oder Scharen von Pilgern? Hatte irgendwie was sureales mitten im Wald. Es hat sich dann herausgestellt, dass ein Velorennen stattfindet. Sie haben dann gemeint, ich solle nur zugreifen, schließlich müsse ich bei Kräften bleiben...
Im Moment mache ich viel kürzere Etappen als geplant, da das ständige rauf und runter ganz schön anstrengend ist.
Ich bin in einem wunderschönen mittelalterlichen Städtchen mit einer wahnsinns Kathedrale und einem sehr schönen Kreuzgang. Da ich schon um 14.00 Uhr hier war, hatte ich viel Zeit zur Besichtigung.
In der Kathedrale habe ich eine Kerze angezündet und um Schutz für meinen weiteren Weg gebeten. Dann habe ich mir noch gewünscht, dass ich einen netten Pilger oder eine nette Pilgerin im Gîte treffe und wir zusammen Pasta kochen. Ich bin eigentlich total zufrieden und glücklich aber es wäre schon schön mal jemanden zu treffen mit dem man sich austauschen kann. Muss ich überhaupt erwähnen, dass es ganz genau so gekommen ist? Habe mit Eric zusammen Pasta gekocht und mich ganz toll unterhalten..:-).
Dieser Gîte hier ist total gut eingerichtet. Es hat einfach alles für die Pilger. Du kannst nehmen was du brauchst und zahlst soviel du willst oder kannst.
Ich bin im Moment ziemlich knapp bei Kasse, da es auf dem Weg nicht viele Bancomaten gibt und wenn ich mal einen finde wie heute, dann funktioniert er gerade nicht. Die nächste Möglichkeit Geld zu bekommen ist erst wieder in 3 Tagen und bis dann muss ich halt mit dem was ich habe auskommen. Ein Grund zur Sorge ist dies aber nicht.
So werde langsam meine müden Glieder ausstrecken und die Augen schließen. A bientôt..
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Schöne Aussicht von der Kapelle aus... |
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Mein Rucksack, einmal getrennt von mir...;-) |
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Hier habe ich auch gerastet... |
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Schon wieder ein schickes Auto zu verkaufen...;-) |
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Die unvollendete Kirche bei Barbazan |
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Ich werde Naturfotograf...;-) |
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Der Klostergarten |
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Im Kreuzgang...schöne Aussicht |
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St. Bertrand-de-Comminges |
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Hier gehts zum Presbytère, die Herberge... |
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