Samstag, 25. August 2012

25.08.12 Mirepoix - Ludiès: Im Paradies


Der Jakobsweg ist wie das Leben. Der eine Tag ist die Hölle, nur um am nächsten im Paradies zu landen. Nichts bleibt gleich alles verändert sich. Die Kunst wäre wohl allem mit Gleichmut zu begegnen. Ich gebe zu, ich bin meilenweit davon entfernt.
Heute ist mir auf dem Weg ein junger Mann begegnet, der mit einem Esel unterwegs war. Der Esel zog noch einen kleinen Anhänger hinter sich her. Nur wollte der Esel partout nicht den Weg hochlaufen. Es ist mir ein Rätsel wie die beiden überhaupt soweit gekommen sind, der Weg war nämlich total schmal. Der junge Mann hat geschrien, dem Esel aufs Hinterteil geklopft, ihn gezogen und geschoben, doch der Esel stand einfach nur störrisch da und hatte null Bock. Hatte leider kein Rüebli dabei..;-). Und ich habe gemeint ich hätte Probleme. Ich muss wenigstens nur mich selber bewegen und motivieren. Bin dann ganz beschwingt den Berg runter gelaufen und habe dem jungen Mann viel Glück gewünscht. Ja und der Esel hat dann doch noch beschlossen weiter zu gehen.
Der Weg war sehr schön heute, viel rauf und runter. Die Sonne hat sich heute versteckt, wahrscheinlich hatte sie ein schlechtes Gewissen, dass sie mich gestern so gequält hat. Am Nachmittag hat sie sich dann komplett verabschiedet und es hat angefangen zu nieseln. Musste meine Pellerine aber nicht heraus kramen.
Jetzt bin ich in Ludies und habe den ganzen Gîte für mich alleine. Ein wunderschönes altes Haus, top renoviert. Françoise, meine Namensvetterin hat einen sehr guten Einrichtungsgeschmack. Um 19.00 bekomme ich Lasagne, von ihr gekocht und alles aus Eigenanbau. Dazu sogar ein Gläschen Wein..😊. So schön kann das Pilgerleben sein.




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