Montag, 3. September 2012

03.09.12 St.-Bertrand-de-Comminges - Montsérié: Durchhänger

Adieu...St. Bertrand-de-Comminges...
Heute war gar nicht mein Tag, habe gerade einen seelischen Durchhänger und die Motivation ist mir irgendwie abhanden gekommen. Meine Füße tun weh, mein Rücken tut weh und mir ist nur zum heulen. Hilft auch nicht gerade, dass ich hier alleine im Gîte bin und ich fast nichts zu Essen habe. Heute muss meine Notmahlzeit dran glauben: Pastasalat mit Thunfisch. Besser als nichts, man muss schließlich positiv denken. Der Kontrast zu gestern könnte nicht größer sein. Ich erhalte wohl gerade wieder eine Lektion, die Sachen anzunehmen wie sie sind und nicht wie ich sie gerne hätte.
Eric ist heute morgen weiter Richtung Rom gepilgert. Weiß auch nicht warum die immer alle in der entgegengesetzten Richtung unterwegs sind. Passiert mir immer wieder und meistens sind's die sympathischsten Pilger. Vielleicht sollte ich dies auch mal tun. Man begegnet mehr Leuten auf dem Weg auch wenn man sie immer nur einmal sieht.
Hatte heute morgen Mühe mich von dem schönen Städtchen und der tollen Herberge zu lösen. Habe mich immer wieder umgedreht und zur wunderschönen Kathedrale zurückgeschaut. Ja manchmal möchte man nicht weiterlaufen..:-(.
Dann habe ich heute auch noch so einen unnötigen Umweg gemacht, was mich total geärgert hat. Der GR führte zuerst ein Strässchen runter, dann musste man auf der anderen Seite im Wald in der gleichen Richtung zurück laufen. Zudem war der Weg total verschlammt und matschig. Dann ging es noch steil runter und war zudem rutschig. Ich war stinkesauer! Welcher Trottel hat wohl diesen Weg ausgeschildert? Es ist ein grosser Umweg und dann ist er nicht einmal schön also völlig unnötig. Im nächsten größeren Ort werde ich mir eine bessere Karte kaufen und mir meinen Weg selber suchen, jawoll!
So um 14.00 Uhr war ich hier und wusste noch nicht ob ich hier anhalten soll. Habe dann ca. 5 Telefonate gemacht um zu fragen ob sie Platz hätten und niemand hat abgenommen. Wenn ich im nächsten Ort nichts zum Schlafen gefunden hätte, hätte ich noch ca. 10 weitere Kilometer machen müssen. Habe dann beschlossen hier zu bleiben. Dann kam der nächste Spiessrutenlauf. Zuerst habe ich eine Frau gefragt und die hat gemeint der Gîte sei gleich um die Ecke. Habe aber nichts gefunden. Dann hat mir eine andere Frau gesagt ich müsse zum Bürgermeister, dies sei das letzte Haus hinter der Kirche. Ich habe dann noch mal zwei Männer gefragt wo das Haus des Bürgermeisters sei. Woraufhin der eine meinte er sei der Bürgermeister. Er hat dann gemeint ich solle dem Schild folgen und da stehe dann an der Tür Pèlerins. Da sie gerade an der Strasse gearbeitet haben und ein Lastwagen davor stand, habe ich die Abzweigung nicht gesehen und bin etwa 15 Min. die Strasse runter gelaufen. Dann bin ich alles wieder zurück und habe die Arbeiter gefragt, die mich dann endlich in die richtige Richtung geschickt haben. Mein Gott, so schwierig war es noch nie aber es passt zum heutigen Tag. Da ich das Gefühl habe heute am Nullpunkt zu sein, kann es morgen eigentlich nur besser werden. Oder?

Schweren Herzens....
Nur er schaffte es heute mich aufzuheitern! Ich liebe Esel...:-).

1 Kommentar:

Karin Lukas hat gesagt…

Liebe Francoise
Ich verfolge Deinen Weg - und möchte Dir sagen wie sehr ich Deinen Mut und Dein Durchhalten bewundere! Die vielen spannenden Berichte von Dir - da könnte man gerade Lust bekommen, den Rucksack zu packen - aber eben! Dazu braucht es schon eine ganze Portion Mut!! Du solltest ein Buch schreiben über die spannenden Erlebnisse!
Ich hoffe Du hattest heute einen besseren Tag als gestern - und wenn nicht, Kopf hoch!! Es kann nur besser werden!
Alles Liebe
Karin Lukas