Dienstag, 4. Oktober 2016

4. Tag Lantz, 16km

Sitze in der Bar Posada und trinke ein gutes Glas Vino tinto della Casa. Der Wirt ist zwar die Ausgeburt der Unhöflichkeit aber das Menü war ausgezeichnet und der Rotwein hervorragend. Der Wirt tut glaube ich nur so ruppig, der ist glaube ich gar nicht so. Hat ihn wohl genervt, dass er von seinem gemütlichen Stammtisch weg musste und einer hungrigen Pilgerin was zu essen kochen musste.
Der Tag heute war wunderschön aber auch sehr anstrengend und am Schluss gab es auch noch eine Umleitung wegen Baumschlag. Da haben sie mich noch mal kreuz und quer durch die Pampa gehetzt und am Anfang 3.5km der Nationalstrasse entlang. Dafür kam ich wegen der Umleitung in den Genuss eines Biers, Pinchos und eines Kaffees. Es hat alles auch seine gute Seiten. 
Der Durchhänger von gestern ist überwunden und ich habe das Gefühl endlich angekommen zu sein. Es ist schon so, die ersten drei Tage muss man irgendwie überstehen. Es kommt mir manchmal so vor, als müsste man erst durch die Dunkelheit durchbrechen, die sich im Alltag so ansammelt und die man mit sich rumschleppt. Die Albergue in Lantz hatte natürlich offen und ich habe heute keinen einzigen Gedanken daran verschwendet. 
Ich bin heute über die Pyrenäen gelaufen, der höchste Punkt war auf 950m. Ganz schön anstrengend! Ich habe für 9km bis auf den Pass 4 Std. gebraucht! Normalerweise läuft man in einer Stunde ca. 4km! Es gab auch keine Bar, auf jeden Fall keine die offen hatte, auf dem ganzen Weg zum Pass. Die Pyrenäenüberquerung ist hier schon weniger spektakulär wie z.B. auf dem Camino Frances aber es war trotzdem sehr schön. Man geht viel durch Laubwälder aber steil ist es trotzdem. Ich glaube meine Kondition könnte auch noch etwas besser sein...😁. 
Oben auf dem Pass war eine Kapelle die früher auch noch als Schutzhütte für die Pilger gedient hat. Etwas weiter unten findet man das Hispital Santa Maria wo früher die Pilger übernachten konnten. Von da an kam leider die Umleitung wegen dem Holzschlag. Hatte mich schon auf den weiteren Weg im Wald gefreut und dann durfte ich 3.5 der Nationalstrasse entlang laufen. Aber es gab ja dann ein Bier....
Bin wieder alleine in der Albergue aber es ist ok. Morgen bin ich in Pamplona und dann werde ich mich nach der Ruhe und der Einsamkeit des Baztan Weges zurück sehnen. 
Wieder ein Esel der nicht mitkommen wollte. 
Damit es auch wirklich klar ist wo man entlang laufen muss. 
Es geht durch den Wald zum Pass. Die einzigen die mir begegnen sind Leute die Pilze sammeln. 

Die Schafe flüchten vor mir. 
Vielleicht ein altes Grab?
Damit man auch im Wald weiss wo es lang geht. Auf jeden Fall so lange kein Schnee liegt...
Endlich auf dem Pass. 
Col de Bejate
Wegzeichen auf dem Pass. 
Santiagozeichen vor der Kapelle. 
Die Kapelle auf dem Pass. 
Huhh, ich bin der böse Wolf. 

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